25.09.2023, 12.30 Uhr. Die gesamte elfte und zwölfte Klassenstufe ist vor der Aula versammelt.
Da das Ereignis verpflichtend ist, sind sich nicht alle sicher, ob sie gerade dort sein wollen. Diese Unsicherheit legt sich nach Beginn der Veranstaltung.
Nach einer kurzen Einführung von Frau Dr. Heinsch und Frau Kohlenberg trugen Aron Boks, Julian Heun und Bas Böttcher – einer der renommiertesten deutschen Slammer – ihre Texte abwechselnd vor. Die thematische Vielfalt der Beiträge bot einen guten Eindruck der Szene. Wir erlebten Texte zur Feigheit, zu Mikrowellen und zur Wortgewalt.
Nach wie vor findet die Poetry-Slam-Szene hauptsächlich als Subkultur auf kleinen Bühnen statt, wobei sie aktuell immer größere Kreise zieht.
Auch deshalb finde ich es richtig, Schüler*innen mit Literaturformaten in Berührung zu bringen, die nicht schon vor einhundert Jahren fest im Rahmenlehrplan verankert waren. Ich habe mich während der Auftritte ein paarmal umgesehen und keine gelangweilten oder desinteressierten Gesichter gefunden. Die Schüler*innen konnten inhaltlich etwas mit den Themen anfangen, fanden den Rhythmus interessant und die Performance unterhaltsam.
Gelungene Poetry-Slam-Texte sind ein Potpourri aus Wortgewandheit, -witz und Wortgewalt und daher sehr geeignet, um Menschen für Sprache im Allgemeinen zu begeistern. Und, um aus dem bekanntesten Text Bas Böttchers „Die Macht der Sprache“ zu zitieren:
„Und erweitere Ich meine sprachlichen Möglichkeiten, dann erweitert die Sprache meine menschlichen Möglichkeiten. Das macht die Sprache, die Macht der Sprache.“
Text: Arnold Pretzlaw, Q3 (Schuljahr 2023/24)
Fotos: Frau Dr, Heinsch (Schuljahr 2023/24)