Von Freiheit und Sicherheit

Internationale Jugendbegegnung im WannseeForum

Vom 16. bis 21. Oktober 2022 nahmen 18 Schüler*innen aus den 9. und 10. Jahrgängen unserer Schule an der Internationalen Jugendbegegnung im WannseeForum teil. Dort ergründeten sie gemeinsam mit 20 Schüler*innen aus Wien das Spannungsfeld zweier zentraler Werte unserer Gesellschaft: Sicherheit und Freiheit.

Nach einer kurzen Einführung in die Europäischen Menschenrechtskonventionen kannten die Schüler*innen zwar deren hohen Anspruch, mussten aber auch (teilweise empört) zur Kenntnis nehmen, wie häufig verschiedene europäische Länder die selbstverordneten Werte nicht einhalten.

Nach dieser ersten Annäherung bearbeiteten die Schüler*innen das Thema gemeinsam mit professionellen Künstler*innen im Rahmen von fünf Werkstätten. Dabei erkundeten sie das große Thema „Freiheit und Sicherheit“ auf verschiedenen Wegen, fanden eigene Lebensweltbezüge und setzten diese in künstlerischen Produkten um.

Die meiste Zeit wurde intensiv an den Produkten gearbeitet, doch ein gemeinsamer Ausflug in die Innenstadt durfte natürlich nicht fehlen – immerhin waren einige Wiener Schüler*innen zum ersten Mal in Berlin. Dabei bewährten sich unsere Schüler*innen als Gastgeber*innen und zeigten ihnen die interessantesten Orte – natürlich im Kontext des gemeinsamen Themas. Nach Lagerfeuer und Abschlussparty endete die Woche mit der feierlichen Abschlusspräsentation, deren Ehrengast Herr Freese war.

Den Auftakt des Präsentationsnachmittags machte die experimentelle Musik, die die Freiheit gewissermaßen schon im Namen trägt. Mit Klangcollagen und Soundscapes gingen die Zuschauer*innen auf eine musikalische Reise.

Im Rahmen der Filmwerkstatt sahen wir verschiedene Filmclips, die markante Orte der Stadt einfingen, an denen Freiheit und Sicherheit aufeinandertreffen. Besonders eindrucksvoll war für unsere Schüler*innen die Zusammenarbeit mit Simon, einem gehörlosen Schüler aus Wien. Der Moment, als der ganze Saal in absoluter Stille Simon auf der Leinwand zusah, wie er Orte unserer Stadt in Gebärdensprache beschreibt und alle Zuschauer*innen für einen kurzen Moment in seine Welt entführt, war für alle besonders prägend.

Doch auch in der Comic- und Malereiwerkstatt entstanden persönliche und inspirierende Arbeiten. Von der Miniatur bis zum Großformat – die Schüler*innen hatten zahlreiche Ideen, den Konflikt zwischen Sicherheit und Freiheit persönlich zugänglich zu machen.

Abschließend erlebten wir eine berührende Darbietung der Performance-Werkstatt, in der aussagekräftige Bewegungen eine ganz eigene Interpretation des Themas lieferten. So hatten wir alle Tanz noch nie erlebt.

Mit vielen neuen Erfahrungen und Freundschaften starteten dann für alle Schüler*innen die Herbstferien!