Der LK Physik in Hamburg (20. – 22.November 2018)
Der LK Physik des 3. Semesters befand sind im November auf einer dreitägigen Exkursion in Hamburg, um die größten Teilchenbeschleuniger Deutschlands, aber natürlich auch die Hafenstadt zu erkunden.
Am Dienstag begann unsere Reise am Hauptbahnhof. Nach der knapp zweistündigen Anfahrt, die wir uns mit Rommè und UNO verkürzten, kamen wir in dem windig kalten Stadtstaat an. Die Jugendherberge, in der wir wohnten, hat den Ruf die schönste Unterkunft zu sein, die man jemals besuchte. Wir haben unsere Zeit dort ähnlich erlebt. Die Jugendherberge ist sehr zentral gelegen, so dass wir sehr schnell an die unterschiedlichsten Orte in Hamburg kamen. Die Zimmer waren ordentlich, das Essen überdurchschnittlich gut und der Ausblick auf den Hafen bis hin zur Elbphilharmonie, wunderschön.
Doch waren wir nach unserer Ankunft nur wenige Minuten in der Herberge, und fuhren los, um uns DESY anzuschauen. DESY, das bedeutet: Deutsches Elektronen-Synchrotron. Hier beschäftigen sich Wissenschaftler aus der ganzen Welt mit der Entwicklung und dem Bau neuer Teilchenbeschleuniger. Vor allem wird hier im Bereich der Teilchenphysik und der Forschung mit Photonen gearbeitet.
Wir betraten das riesige Gelände, das mit unzähligen Gebäuden zur Forschung, einer Kantine, Wohnhäusern für die Wissenschaftler und natürlich den Teilchenbeschleunigern bebaut ist. Nachdem wir uns einigermaßen zurechtgefunden hatten, hörten wir uns einen einführenden Vortrag an und bekamen eine ausführliche Führung über das Gelände. Die älteste Anlage dort ist DESY, das dem Gelände auch den Namen gab. Der Beschleuniger wurde in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts errichtet. In dem ringförmigen Gebäude wurden Elektronen und auch Photonen beschleunigt. Heute wird DESY nur noch als Vorbeschleuniger für die neueren Anlagen eingesetzt. DORIS war der zweite Ringbeschleuniger. Der Umfang von DORIS beträgt knapp 300 Meter. Hier konnten erstmals Kollisionsexperimente zwischen Elektronen und ihren Antiteilchen durchgeführt werden. Nach ca. 40 Jahren wurde die Anlage jedoch ebenfalls abgeschaltet. In den 70er Jahren entstand dann PETRA. Der Beschleuniger war zum Zeitpunkt seiner Inbetriebnahme mit über zwei Kilometern Länge der größte Speicherring seiner Zeit. Um 1990 entstand HERA. Mit mehr als 6300 Metern Umfang ist dies der größte Ringbeschleuniger auf dem Gelände. Hier konnten Proton-Elektron-Kollisionen erzeugt werden. Beide Teilchenstrahlen durchfliegen in entgegengesetzter Richtung annähernd mit Lichtgeschwindigkeit die Beschleunigerringe.
Nachdem wir zurück in die Herberge gekommen waren und zu Abend gegessen hatten, durften wir in Kleingruppen unsere Freizeit in Hamburgs Innenstadt genießen. Der Großteil kehrte schon nach kurzer Zeit in der Kälte wieder in die Herberge zurück, wo dann noch Schach und Billard gespielt werden konnte.
Zwei von uns nutzten den Abend jedoch, um den nahe gelegenen Jahrmarkt zu erkunden. Danach erfüllte ich mir selbst noch einen Wunsch, denn wir gingen in eine Kneipe, in der mehrmals im Jahr die Sendung „Inas Nacht“ aufgezeichnet wird, in der die Moderatorin Ina Müller deutsche Prominente interviewt und mit ihnen zusammen singt. Dort wärmten wir uns ein wenig auf, ich konnte noch ein paar „Requisiten“ aus der Sendung (mit Fragen an die Promis beschriftete Bierdeckel) ergattern und dann kehrten wir auch schon in die Jugendherberge zurück, wo wir den Tag langsam ausklingen ließen.
Am Mittwoch fuhren wir schon am Vormittag zum DESY, um selbst zu experimentieren.
Wir machten zum einen Versuche zum Fadenstrahlrohr oder zur Braunschen Röhre, die wir so oder so ähnlich schon im Unterricht gemacht haben, doch lernten wir auch Neues: zum Beispiel, was man in einer Nebelkammer macht, oder wie man kosmische Strahlung feststellen kann.
Abends erhielten wir alle zusammen noch eine Führung durch die Altstadt bis zur Binnenalster. Danach gingen jedoch die meisten von uns aufgrund der Kälte ziemlich schnell wieder zur Herberge zurück, wo wir uns noch einen schön entspannten Abend mit Kartenspielen verbrachten.
Bevor wir am Donnerstag wieder zurück in die Heimat fuhren, schauten wir uns den Hafen mit seiner Speicherstadt und die Elbphilharmonie noch einmal aus der Nähe an. Und so endete dann unser Kurztrip in die Stadt der Teilchen, Laser und Hafenkneipen.
Text / Fotos: Tabea Seidenkranz, LK Physik (Schuljahr 2018/19)