War Goethe auch ein Chemiker? (Projekt 20)
Der Dichter Johann Wolfgang von Goethe hat, wie man weiß, viele Interessen gehabt. Zu den seinen naturwissenschaftlichen Interessen zählt wohl immer noch die bekannte Farbenlehre, die zu seiner Zeit aber schon als überholt galt. Weniger bekannt ist, dass Goethe sich auch chemischen Sachverhalten zugewandt hatte. Seinen Schriften (Tagebüchern) ist dieses chemische Interesse zu entnehmen. Er hatte zu zahlreichen Naturforschern Kontakt und führte Experimente, die er vorher selbst erprobte und dokumentierte, einem erlesenen Publikum vor.
In diesem Projekt sollte die Frage geklärt werden, ob Goethe tatsächlich ein Chemiker gewesen ist. Dazu haben die Schülerinnen und Schüler ausgewählte Experimente durchgeführt und dokumentiert. Dabei sollte jeweils geklärt werden, was Goethe damals schon über das Phänomen wusste und was wir heute darüber wissen.
Eine Gruppe widmete sich den sogenannten sympathetischen Tinten, also den Geheimtinten. Hier wurden einige Substanzen auf ihre Eignung getestet. Leider ist der von Goethe benutzte Stoff Cobaltchlorid aufgrund seiner Giftigkeit nicht mehr für den Schülergebrauch zugänglich. Eine andere Gruppe erstellte einen Film über einen Versuch, bei dem Eisendraht in reiner Sauerstoffatmosphäre verbrannt wurde. Eine weitere Gruppe testete Blüten verschiedener Pflanzen auf ihre Reaktion mit Säuren und Laugen. Goethe hatte viele Versuche dazu gemacht und sehr sorgfältig dokumentiert.
Die Oberstufenschüler erstellten ein sogenanntes mineralisches Chamäleon. Die verschiedenen Oxidationsstufen des Mangans können bei diesem Farbversuch sehr schön gezeigt werden.
Das wunderbare Büchlein von Georg Schwedt („Goethes chemische Experimente“, Köln 1999) war uns bei all den Untersuchungen eine gute Grundlage.