Deutsch

Goethe und die Welt – Das Fach Deutsch am Goethe-Gymnasium

Eine Bildung mit menschlichem Antlitz bestimmt das Lernen an unserer Schule. Das kommt insbesondere dem Fach Deutsch zugute, z. B. durch die gründliche Beschäftigung mit Leben und Werk unseres Namensgebers. Durch die Auseinandersetzung mit Goethe lernen die Schüler wesentliche Bereiche unseres kulturellen Erbes kennen: In Deutschland geboren, in Europa erzogen, in der Welt zu Hause zu sein.

In der Praxis bedeutet dies, dass in jedem Jahrgang eine Unterrichtseinheit zu Leben und Werk Johann Wolfgang von Goethes zu finden ist. Diese Auseinandersetzung wird im Leistungskurs Deutsch des dritten Semesters auf einer Studienfahrt in die Goethestadt Weimar vertieft. An dieser Stelle wird auch die enge Verzahnung mit dem Fachbereich Alte Sprachen deutlich. Nach den im zweiten Semester stattfindenden Studienfahrten nach Italien bzw. Griechenland wird den Schülern Goethes Klassikideal, das sein Vorbild in der Antike hat, in Weimar noch einmal in der Anschauung erfahrbar.

Auch sonst profitiert der Deutschunterricht in vielfältiger Weise von den Alten Sprachen. In den fünften und sechsten Klassen werden Grundlagen für eine genaue Sprachbetrachtung gelegt. Erste Kenntnisse im Fach Latein können gerade für Schüler nicht-deutscher Herkunft sehr hilfreich sein, um den Bau der deutschen Sprache im Hinblick auf Grammatik, Formenlehre und Satzbau besser zu verstehen. Darüber hinaus gibt es ein Förderangebot zur Rechtschreib- und Lesekompetenz von wöchentlich zwei Stunden. Die Klassen sieben bis zehn beschäftigen sich mit der Analyse und Interpretation literarischer und pragmatischer Texte. Auch hier wird der Einfluss der Antike an vielen Stellen deutlich, so z. B. anhand der sprachlichen Bilder und rhetorischen Mittel sowie inhaltlichen Stoffe und Motive, deren sich die deutsche Literatur in so vielfältiger Weise bedient und auf den sie sich immer wieder berufen hat.

Im Kurssystem der Sekundarstufe II sollen die Schüler befähigt werden, sich auch in größeren gesellschaftlichen Zusammenhängen zurechtzufinden. Jetzt liegt ein Schwerpunkt auf der expliziten Verknüpfung ihrer Kenntnisse aus dem altsprachlichen Unterricht mit der epochenbezogenen Erarbeitung deutscher Literatur. Für interessierte Schüler der zehnten Klassen und des Kurssystems gibt es einmal im Monat die Möglichkeit, in der Literatur-AG über literarische Texte zu diskutieren.

Andere Fächer bauen auf unserer Arbeit auf: So ist die Erörterung von Sachtexten eine gute Grundlage für die Fächer Geschichte, Politische Wissenschaften und Philosophie. Der mündliche Gedichtvortrag, kleine Rollenspiele bzw. Theaterszenen, die im Deutschunterricht geübt werden, und andere Formen der mündlichen Darstellung bereiten die Schüler auf Formen der mündlichen Präsentation vor, wie sie z. B. im MSA oder im Abitur verlangt werden.

Der Verarmung sprachlicher Ausdrucksmöglichkeiten entgegenzuwirken und Literatur als Teil des kulturellen Erbes auf eine Weise nahezubringen, die als lebendige Bereicherung empfunden werden kann, ist ein maßgeblicher Teil des Bildungsauftrages unserer Schule. Schüler zu einem tieferen Verständnis der eigenen Identität zu führen, ist uns Verpflichtung und Versprechen.

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Text: Fachbereich Deutsch (Schuljahr 2017/18)