Wer bin ich – und wie möchte ich von anderen gesehen werden?

Exkursion zur Ausstellung von Rineke Dijkstra in der Berlinischen Galerie

Diese Fragen beschäftigen nicht nur viele von uns im Alltag, sondern stehen auch im Mittelpunkt der Werke von Rineke Dijkstra, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Fotografinnen. Im ersten Semester des Kunst-LKs bei Frau Müller haben wir uns mit Fotographie und Film beschäftigt und sind dabei auf Rineke Dijkstra gestoßen, deren Werke wir nicht nur im Unterricht besprochen und in einem Referat kennengelernt haben, sondern auch live am 10. Januar 2025 in der Berlinischen Galerie anschauen durften.

Rineke Dijkstra zählt zu den bedeutendsten Fotografinnen unserer Zeit. Ihre Arbeit beschäftigt sich hauptsächlich mit der Frage nach der Identität des Menschen – einem Thema, das für uns Schülerinnen und Schüler in der Phase der Pubertät und Selbstfindung eine besondere Bedeutung hat. Dijkstra ist bekannt dafür, Menschen in Übergangssituationen ihres Lebens festzuhalten, etwa Jugendliche, welche ihrer eigenen Identität noch nicht ganz sicher sind, Mütter direkt nach ihrer Geburt oder Menschen, die neue Lebensabschnitte beginnen. Ihre Fotografien zeigen nicht nur äußere, sondern auch emotionale Veränderungen, die in diesen Momenten spürbar sind.

In der Ausstellung konnten wir viele ihrer berühmten Arbeiten sehen, darunter ihre bekannteste Serie ,,Beach Portraits“, die Jugendliche, welche versuchen eine identitätsstiftende Pose vor der Kamera zu finden, zeigt. Es fällt besonders auf, dass die abgebildeten Personen zwischen Kindheit und Erwachsenenalter schweben und wirken, als ob sie ihre ,,Rolle“ noch nicht ganz gefunden hätten. Dabei wird ihre Fotografien ein Gleichgewicht zwischen bewusstem Posieren und natürlicher Unsicherheit geschaffen.

Unter anderem beeindruckte uns auch die Serie ,,Almerisa“, in der sie das Leben eines bosnischen Mädchens dokumentiert, das als Flüchtling nach Europa kam. Über mehrere Jahre hinweg hat Dijkstra Almerisa in verschiedenen Lebensphasen porträtiert – von ihrer Kindheit bis ins Erwachsenenalter. Dabei waren große Veränderungen in Almerisas Haltung, Kleidung und Blick zu erkennen.

Insgesamt war es sehr beeindruckend die Werke von Rineke Dijkstra nicht nur auf dem Bildschirm, sondern auch in echt zu sehen. Die großformatigen Bilder hatten eine ganz andere Präsenz und Atmosphäre, die man online einfach nicht erleben kann.

Text: Sophia Vichinskiy, LK Kunst, Q2 (Schuljahr 2024/25)
Fotos: Frau Müller (Schuljahr 2024/25)