Herr Dr. Frank Mecklenburg (Director of Research, Leo Baeck Institute, New York) erzählte Herrn Gregorij von Leitis (President and Founding Artistic Director of Elysium – between two continents) von dem Projekt unseres Leistungskurses Geschichte (2. Semester) zum Thema Jüdisches Leben in Europa vor, während und nach dem Holocaust, welches im Museum of Jewish Heritage (New York) sowie im Leo Baeck Institute (New York) im Mai 2018 durchgeführt wurde. Herr von Leitis nutzte die Gelegenheit seines Aufenthalts in Berlin im Januar 2019, um unsere Schule zu besuchen und den Leistungskurs Geschichte zu seiner Lesung aus dem bahnbrechenden Werk von Viktor Frankl „…trotzdem Ja zum Leben sagen“ ins österreichische Kulturforum einzuladen.
Viktor Frankl, 1905 in Wien geboren, begründete in den 1920er Jahren die „Dritte Wiener Schule der Psychotherapie“. In seiner „Logotherapie und Existenzanalyse“ stellt Frankl die Frage von Sinn und Wert ins Zentrum seiner Forschungen und daraus entwickelten Therapieansätze. 1942 werden er, seine Frau Tilly Grosser und seine Eltern nach Theresienstadt deportiert. Mit einem der letzten Osttransporte – am 19. Oktober 1944 – wird Frankl von Theresienstadt nach Auschwitz und später nach Dachau deportiert. In Türkheim, einem Außenlager von Dachau, wird er am 27. April 1945 von der US-Armee befreit. Seine Erfahrungen und Erlebnisse im Konzentrationslager verarbeitet er in Vorträgen und seinem weltberühmt gewordenen Buch „…trotzdem Ja zum Leben sagen.“
Frankl trat schon ganz früh für Versöhnung ein, war er doch zutiefst davon überzeugt, dass allein Versöhnung einen Ausweg aus den Katastrophen des Krieges und des Holocaust weisen könne. Gerade diese Akzente im Werk Viktor Frankls sind heute aktueller denn je.
Text: Dr. Walter Domke
Fachbereichsleiter der Gesellschaftswissenschaften