Die Griechenlandfahrt im Zeitraffer
Für so ziemlich jeden Schüler des Goethe-Gymnasiums gilt die Studienfahrt als das Highlight seiner Schulzeit. Entweder aus Freude auf Sonne, Meer und antike Stätten oder aber als Entschädigung für all die Jahre voller Latein und Griechisch.
Nach unserer Fahrt nach Griechenland kann ich nun aus eigener Erfahrung sagen: Das Warten hat sich gelohnt, die Vorfreude ist berechtigt.
Denn auch wenn wir Schüler alle unterschiedlich Vorstellungen hatten – der eine dachte an Delphi, der nächste ans Meer und wieder ein anderer nur an griechischen Wein – egal, worauf wir hinfieberten: die Vorfreude hatte uns alle gepackt. Und ganz gleich, was wir erwarteten und erleben wollten – niemand wurde enttäuscht. Denn wenn unsere Studienfahrt nach Griechenland eines war, dann reich an Facetten. Wir sahen Hügel, Berge, Meer und Wiesen, machten Stadtspaziergänge, Kraterwanderungen und Fährenfahrten – alles immer, immer wieder, aber immer woanders und immer neu.
Dass wir von einem Ort zum nächsten zogen, machte alles noch viel schöner. Denn auch wenn es jeden Morgen den gleichen schlechten Kaffee und wieder kein dunkles Brot zum Frühstück gab, war danach jeder Tag anders. In Athen besuchten wir Museum um Museum, analysierten Statue um Statue und erklommen Hügel um Hügel.
Auf Santorin genossen wir jeden Tag Meerblick, Pool und Freizeit. Doch lange sollte es nicht so bleiben – schnell waren wir wieder in Athen und schon im nächsten Hotel, um die byzantinische Klosteranlage Hosios Lukas zu besichtigen. Weiter ging es nach Delphi, wo wir die legendäre Orakelstätte bestaunen konnten, von der wir alle schon so viel gehört hatten. Rasch folgte Olympia mit seinen blühenden Mandelbäumen und zahlreichen Tempeln. Eine vierstündige Busfahrt durch das Taygetos-Gebirge führte uns nach Sparta, wo – trotz zahlreicher Androhungen – niemand von den berühmt-berüchtigten Klippen gestoßen wurde, wir uns stattdessen aber nach Mistras aufmachten, um eine neue Klosteranlage und einen neuen grandiosen Ausblick zu genießen
In Mykene schlugen wir gleich drei Fliegen mit einer Klappe: wir sahen das Heraion von Argos, die Burganlage Mykenes und hatten zudem das Vergnügen einer kleinen Wanderung durch hüfthohes Gras und zahlreiche Kräuter, die zu diesem Zeitpunkt schon zu einem steten Begleiter geworden waren. Doch so langsam neigte sich unsere Fahrt dem Ende zu und so begann der Endspurt: das Theater von Epidauros, das Asklepionheiligtum, die Kleinstadt Nafplion und letztendlich die Burg mit den tausend Stufen, Palamidi. Geschlossen wurde unser langes Sightseeing-Epos mit einem Besuch des antiken Korinth und der schönsten Aussicht ganz Europas auf dem Akrokorinth.
Also Tag um Tag immer etwas Neues – mal etwas, was einem mehr, mal etwas, was einem weniger gefiel. Doch immer gab es irgendetwas zu sehen: ob uns noch unbekannte antike Ruinen, intakte Klosterbauten oder einen weiteren Hügel.
„Ein Tag ohne alte Steine ist ein verlorener Tag!“ (Zitat der begleitenden Lehrer) Das war unser Motto und so kam es, dass wir innerhalb von vierzehn Tagen mehr als vierzehn antike Stätten kennenlernten, in sechs verschiedenen Städten schliefen, sechs Museen besuchten und ganz viel Natur kennenlernten.
Ja, das war aufregend und ja, es war anstrengend. Doch über die Fragen, ob es sich nun gelohnt hat oder nicht, ob es nun Freude gemacht hat oder nicht, ob es schön war oder nicht, muss man nicht lange sinnieren. Wenn diese Fotos keine Antwort geben, weiß ich auch nicht mehr weiter …
Text: Luna Liz Schlender, LK Griechisch, 2. Sem. (Schuljahr 2014/15)
Zeichnung: Olessja Michler, GK Griechisch, 2. Sem. (Schuljahr 2014/15)
Fotos: Frau Dr. Weber (Schuljahr 2014/15)