Am 14. März 2019 hat die Klasse 5c mit ihren Lehrern Herrn Dr. Humar und Frau Kloer die Deutsche Oper Berlin besucht, und zwar „hinter den Kulissen.“ Die Schüler*innen der Klasse berichten:
Vor dem Künstlereingang empfing uns die ehemalige kanadische Balletttänzerin Henriette. Sie führte uns durch einen langen Flur zum Haupteingang und dort hat Henriette uns die Geschichte der Deutschen Oper Berlin erzählt: 1912 wurde die Städtische Oper Charlottenburg – so hieß die Oper damals, weil Charlottenburg noch eine eigene Stadt war – erbaut. Vor dem Ende des 2. Weltkriegs wurde die Oper von Bomben getroffen und zerstört, nur der Turm ist stehen geblieben. 1961 wurde sie dann neu erbaut: Da war Charlottenburg schon ein Teil von Berlin und die Oper wurde dadurch zur Deutschen Oper Berlin umbenannt, so wie wir sie heute kennen.
Am Haupteingang erfuhren wir, dass es vor der Deutschen Oper keine Treppen wie bei den anderen Opernhäusern gibt. Die Treppen waren nur dazu da, dass die Damen sich und ihre schönen Kleider präsentieren konnten. Der Architekt hatte die Idee, dass man nicht die schönen Kleider der Frauen auf den Treppen sehen sollte, sondern die Musik der Oper hört. Er hat sie nach demokratischem Prinzip gebaut: Auch die 1875 Sitzplätze sind alle gleich und in gleicher Richtung, denn es ist eine Oper der Bürger, wo alle Zuschauer gleich sein sollen.
Danach hat uns Henriette zur Bühne geführt und wir sahen wunderschöne Bühnenbilder, die für die Proben zur Oper „Der Zwerg“ aufgebaut waren. Die Wände wurden noch vom Maler gemalt. Er muss sich bei den Farben immer gut überlegen, wie es z.B. bei Blaulicht aussieht. Dort haben wir auch die „Boss-Maschine“ gesehen, wo der Inspizient, der am Abend sozusagen der „Boss“ jeder Aufführung ist, sitzt und die Durchsagen macht, dass ein Schauspieler oder Sänger bitte jetzt zu seinem Auftritt auf die Bühne kommen muss.
Und dann durften wir sogar über die Bühne laufen, wo wir einen guten Blick in das Innere des Souffleurkasten hatten. Dort sitzt während der Aufführung der Souffleur oder die Souffleuse, das ist eine Person, die den Sängern, wenn sie mal den Text vergessen haben, vorsagt, was sie singen oder sprechen sollen. Auch in den Orchestergraben haben wir geschaut, wo schon einige Orchestermusiker für die spätere Probe übten. Wir haben gesehen, dass hinter dem Dirigentenpult die Wand weiß gestrichen ist, damit man den Dirigenten auch im Dunkeln (als Sänger von der Bühne) sehen kann, denn sonst ist dort alles dunkel und die Musiker tragen schwarze Kleidung.
Etwas Besonderes ist der Eiserne Vorhang: In der Deutschen Oper gibt es gleich vier, an jeder Seite der Bühne einen. Der Eiserne Vorhang ist ca 20 cm dick und sehr groß. Wenn ein Feuer brennt, kann er geschlossen werden und nur eine Seite „fackelt“ ab. Er wird auch jeden Abend nach jeder Aufführung heruntergelassen.
Schließlich sind wir hinter einem schwarzen Tunnel zum Kulissenmagazin, einer Lagerhalle für Bühnenbilder, gekommen. Dort war ein Mond, der farblich etwas seltsam aussah, aber Henriette hat gesagt, dass es auf das Licht ankommt, denn, wenn man bestimmtes Licht auf ihn strahlt, dann sieht er so aus, als wäre er weiß. Wir haben auch noch andere Kulissen gesehen, aus Styropor, damit sie leicht wegzuräumen sind wie z. B. das Nashorn, das von hinten hohl war. Da können während der Aufführung Menschen hineinsteigen und an bestimmten Schnüren ziehen, damit ein Vogel auf dem Nashorn seine Flügel bewegt. Zum Schluss hat Henriette uns noch den Fußboden für die Balletttänzer gezeigt, der auf die Bühne gelegt wird, damit es keine Spalten und Ritzen gibt. Außerdem hat sie uns noch „Romeos“ goldene Ballettmaske gezeigt.
Dann war unsere Zeit in der Deutschen Oper Berlin schon vorbei und wir mussten von der Bühne gehen, denn die Sänger und Musiker waren für die Proben zum „Zwerg“ eingetroffen. Allerdings durften wir da nicht zuhören. Dieser Wandertag hat uns aber sehr gefallen, weil wir viel über die Oper gelernt haben und es spannend war zu erleben, wie es „hinter den Kulissen“ aussieht.
Text: Katharina Broda, Jakob
Hanisch, Fatima Masoud, Virginia Pereira Gomes, Allegra Rochijat,
Marietta Seelmeyer, Leona Skoluda, Martin Speccher, Anna Wenz; Klasse 5c
(Schuljahr 2018/19)
Fotos: Frau Kloer (Schuljahr 2018/19)