Bauhaus Dessau – Architektur, Design und Geschichte zum Anfassen

Am 28. Mai 2025 unternahmen wir mit dem Leistungskurs Kunst unter Leitung von Frau Müller einen spannenden Ausflug nach Dessau, um das weltberühmte Bauhaus zu besuchen.

Im Unterricht hatten wir uns bereits intensiv mit dem Bauhaus beschäftigt – mit seiner Geschichte, seinen Ideen und dem Einfluss auf Architektur und Design. Aber das Gebäude und seine Atmosphäre vor Ort selbst zu erleben, war noch einmal ganz anders und viel eindrucksvoller.

Im ersten Teil der Führung erkundeten wir das ikonische Hauptgebäude, das Walter Gropius 1925/26 entworfen hatte. Es war nicht nur architektonisch seiner Zeit weit voraus, sondern auch ein Ausdruck des Bauhaus-Gedankens: Das Ziel war, Handwerk und Kunst miteinander zu verbinden – also kreatives Gestalten mit funktionalem Bauen. Gropius sah das Gebäude nicht nur als Schule, sondern als „Werkstatt der Moderne“.

Viele Elemente des Hauses wurden von den Bauhausschülerinnen und -schülern selbst gestaltet – von Möbeln über Leuchten bis zu Türgriffen. Gropius stellte das Gebäude quasi als leere Hülle zur Verfügung, die die Studierenden selbst ausgestalten durften. So wurde das Bauhaus auch zu ihrem Zuhause.
Besonders beeindruckt hat uns die offene Bauweise mit den vielen großen Fensterflächen, durch die Licht und Natur ins Innere geholt werden – als bewusste Verbindung zur Umgebung, was nicht typisch für die damalige Zeit war. Auch Bewegung spielte eine wichtige Rolle: Die Architektur ist so gestaltet, dass man sich durch das Gebäude hindurch in ständiger Bewegung befindet – zum Beispiel über die berühmte Treppe, die wie ein zentrales Verbindungselement wirkt.

Ein weiteres Highlight war der Raum, in dem Mensa und Aula durch eine verschiebbare Wand getrennt – oder verbunden – sind. So konnten beide Räume flexibel für Feste, Aufführungen oder größere Veranstaltungen genutzt werden.

Danach besuchten wir die Meisterhäuser, in denen bekannte Bauhaus-Lehrer wie Paul Klee und Wassily Kandinsky gelebt und gearbeitet haben. Auch hier wurde deutlich, wie sehr Architektur, Kunst und Alltag miteinander verbunden sein sollten. Die Häuser sind schlicht, durchdacht und perfekt in die umgebende Natur eingebettet. Große Fensterfronten, klare Formen und eine offene Raumaufteilung standen im Mittelpunkt. Die Farben waren nicht nur Deko, sondern hatten eine funktionale Bedeutung und sollten die Räume strukturieren oder Stimmungen erzeugen. Dadurch wirkte jedes Haus wie ein eigenes kleines Kunstwerk.

Der Besuch im Bauhaus Dessau war nicht nur informativ, sondern auch richtig inspirierend. Es war beeindruckend zu sehen, wie moderne Architektur, Kunst und Alltag schon vor fast 100 Jahren miteinander verbunden wurden – und wie viele dieser Ideen heute noch aktuell sind. Wir haben viel gelernt, aber vor allem erlebt, wie kreativ und fortschrittlich das Bauhaus wirklich war.

Ein großes Dankeschön an unseren Förderverein, der diesen besonderen Ausflug möglich gemacht hat!

Text: Sophia Vichinsky, Q2 (Schuljahr 2024/25)
Fotos: Frau Müller, FB Kunst (Schuljahr 2024/25)